TUTORIAL - Unterwegs im Gemüsebeet / Fondant Vegetable Cake

Für den 80sten Geburtstag meines Opas haben wir seinen geliebten Gemüsegarten nachgebildet. Wir wollen euch in diesem Post zeigen, wie ihr in ein paar Schritten zum Fondantgemüse für euren Kuchen kommt. Bei diesem Kuchen haben uns übrigens meine Geschwister geholfen, da es wirklich sehr viel Arbeit war, die ganzen Kleinteile herzustellen.
Salatkopf
Für die Salatköpfe färbt ihr Fondant grün ein. Ob ihr hell- oder dunkelgrün verwendet, könnt ihr natürlich selber entscheiden. Rollt den Fondant sehr dünn aus, stecht mit einem Kreisausstecher die Blättchen aus und dünnt sie mit einem Balltool auf einem Foampad am oberen Rand aus (1). Bestreicht die untere Kante mit etwas Zuckerkleber (2) und rollt das Blättchen zusammen (3). Das nächste Blatt wird unter dem vorherigen Blatt an der Kante befestigt und immer so weiter (4-7). Im Prinzip ist es wie beim Herstellen von Rosen. Seid ihr mit der Größe des Salatkopfes zufrieden (7), lasst ihr ihn trocknen (8).

Möhren/Karotten
Für die Möhren benötigt ihr orangen und grünen Fondant. Rollt aus dem Orangen Fondant zunächst eine Kugel und diese dann zu einem Kegel. Mit einem Messertool ritzt ihr dann rundherum Linien in die Möhre, so dass sie ein wenig Struktur bekommt. Mit einem dünnen Pinselende oder einem geeigneten Tool drück ihr dann in das obere Ende ein kleines Loch (1). Mit einem Extruder presst ihr den grünen Fondant zu Spaghetti und nehmt mehrere Schnüre zusammen. Drückt sie an einem Ende fest und rollt das Ende zwischen zwei Fingern schmal (2). Zum Schluss befestigt ihr das Grünzeug mit etwas Zuckerkleber im Loch auf der oberen Seite der Möhre (3). 
Werden die Möhren auf eurem Kuchen "eingepflanzt", schneidet ihr sie etwas kürzer, lasst ihr sie aber auf dem Kuchen liegen, sollten sie eine Spitze haben. Bei uns hat sich auf dem Feld aber auch eine stumpfe Möhre dazu gemogelt sehe ich gerade :).

Zucchini
Für die Zucchinis benötigt ihr dunkelgrünen Fondant, sowie etwas hellorangen oder gelben Fondant für die Zucchiniblüten. Rollt den grünen Fondant wieder erst zu einer Kugel, um Risse oder Unebenheiten zu vermeiden. Dann rollt ihr kleine Würstchen, die aber nicht perfekt sein müssen und auch leicht gebogen sein dürfen. Für die Blüte stecht ihr mir einem Mini-Sternausstecher orangene Sterne aus, befestigt sie mit etwas Zuckerkleber am oberen Ende der Zucchini und drückt sie mit einem Mini-Balltool fest. Das Nailart-Tool von essence vom dm eignet sich super dafür :).
Zum Schluss pudert ihr die Zucchinis mit etwas Puderfarbe (Sugarflair) ab, um dem Ganzen einen natürlicheren Look zu geben.
Für die Zucchinipflanze benötigt ihr noch ein paar Blätter an langen Stängeln. Damit die Stängel aufrecht stehen können, verwendet ihr Blumendraht, den ihr in den Fondant einarbeitet. Stülpt dazu eine kleine Menge Fondant über den ersten Teil des gebogenen Drahts (1). Rollt den Fondant nun zwischen euren Fingern immer dünner, so dass der Draht nach kurzer Zeit komplett verdeckt ist (2). Klebt die Blätter (per Hand geschnitten) nun an den Stängel und lasst sie gut antrocknen (3). Am nächsten Tag könnt ihr sie weiterverarbeiten. Um die Pflanze zusammenzusetzen, rollt ihr braunen Fondant etwas dicker aus und stecht einen Kreis aus. Durch die Dicke des braunen Kreises könnt ihr die Stängel mit etwas Zuckerkleber in den Fondant gut eindrück, so dass sie besser halten (5). Trotzdem solltet ihr einige Stängel unterstützen, damit sie nicht umkippen, bis sie fest geworden sind (6). Zum Schluss klebt ihr die Zucchinis fest. Achtet darauf, dass die Blüte nach außen zeigt (nicht wie bei mir nach innen - habe es aber später noch verbessert, nachdem mein kleiner Bruder mir einen Rüffel verpasst hat :) ).

Lauch
Die Lauchstangen könnt ihr in verschiedenen Grüntönen zusammensetzen. Hellgrün innen und dunkelgrün außen. Dazu rollt ihr den Fondant dünn aus und schneidet kurze Streifen zurecht. Diese könnt ihr halbrund formen, indem ihr sie über ein schmales Tool legt. Dann schichtet ihr die Streifen ineinander und verschließt die Nahtstellen. Rundet die Lauchstange unten ab.

Lauchzwiebeln
Für die Lauchzwiebeln drückt ihr grünen Fondant durch den Extruder. Nehmt am besten einen Aufsatz mit vielen Löchern. Nehmt vier unterschiedlich lange Schnürchen und drückt sie am unteren Ende zusammen. Rollt sie dann zwischen Daumen und Zeigefinger vorsichtig hin und her. Am besten im Liegen trocknen lassen, damit sie später von alleine stehen können. Mit weißer Puderfarbe (Bäckerstärke geht auch) pudert ihr die Spitze unten ab.

Kartoffeln
Aus beigem Fondant rollt ihr unterschiedlich große Kügelchen, die nicht perfekt aussehen müssen, wie Kartoffeln nun mal so sind. Nachdem sie ausgetrocknet sind, könnt ihr sie mir einem weichen Pinsel und dunkelbrauner Puderfarbe abpudern, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid.

Rote Beete
Die Rote Beete aus Fondant haben wir etwas vereinfacht dargestellt (siehe oben). Aus violettem Fondant wird eine Kugel gerollt und ein grünes Blatt befestigt.

Tomaten
Für die Tomatenstauden rollt ihr aus rotem Fondant kleine Kugeln und drückt sie etwas platt. Für den grünen Strunk verwendet ihr einen Mini-Sternausstecher. Um eine Spaghetti wickelt ihr eine grüne Fondantschlange, an der ihr die Tomaten mit etwas Icing (Puderzucker/Wassermischung in mittleren bis fester Konsistenz) befestigen könnt. Die Blätter dürfen natürlich auch nicht fehlen.
In einem Gewächshaus sahen die Ranken besonders schön aus. Das Gestell und die Folie waren allerdings nicht essbar. Die nicht-essbaren-Teilen solltet ihr vor dem Verzehr entfernen bzw. immer darauf hinweisen.

Erdbeeren
Da in Opas Garten eigentlich immer Erdbeeren zu finden sind (außer natürlich außerhalb der Saison), durften diese auf dem Kuchen nicht fehlen.
Für die Blätter nehmt ihr einen mittelgroßen Blumenausstecher und teilt die Blüte in zwei Hälften. Jede Hälfte sollte drei Blätter haben, so dass ihr noch ein Blatt abschneiden müsst (1). Im nächsten Schritt dünnt ihr die Blättchen vorsichtig mit einem Balltool auf einem Foampad aus. Um dem Blatt Struktur zu geben, setzt ihr auf jedem Blatt zunächst eine Mittellinie. Die restlichen Blattadern, die zur Seite laufen, könnt ihr mit einem gerillten Toll erzeugen (2). Um den Blättern ein wenig Dimension zu geben, drück ihr zum Schluss noch einmal ein die Mittellinie jeden Blattes. So heben sie sich etwas an (3).
Dei Erdbeeren schneidet ihr Stück für Stück aus rotem Fondant. Schneidet unterschiedlich große Stücke (1) und formt sie dann zu einer Art Pyramide. Unten eine Spitze, oben allerdings abgerundet (2). Lasst die Blätter und Erdbeeren etwas austrocknen, damit ihr sie später nicht wieder verformt. Um die Erdbeerpflanze zusammenzubauen, nehmt ihr etwas braunen Fondant, rollt ihn dünn aus und stecht kleine Kreise aus, die als Bodenplatte dienen. Darauf klebt ihr ein kegelförmiges Stück braunen Fondant, an dem ihr die Blätter befestigen könnt. Dazu habe ich mit dem Messer Schlitze eingeritzt, in denen ich dann die Blätter festkleben konnte. Die Schlitze befinden sich auf unterschiedlicher Höhe und auf allen Seiten. Anschließend klebt ihr die Erdbeeren in das Pflänzchen.

Seid ihr zufrieden mit eurer Ernte, testet auf einem Blatt Papier in der Größe eures Kuchens, wie ihr alles platzieren möchtet. So könnt ihr am besten abschätzen, wie viel ihr jeweils benötigt und wie ihr es anordnen könnt.
Den Untergrund für das Beet haben wir nicht mit Fondant eingedeckt, sondern nur mit dunkler Ganache eingestrichen. Dann haben wir das Gemüse eingepflanzt :)
Aus dunklem Kuchenteig könnt ihr ganz einfach "Erde" zaubern und auf dem Beet verteilen. Das gibt eurem Kuchen den letzten Feinschliff.

Ich hoffe, wir konnten euch ein paar Inspirationen geben, wie ihr aus Fondant Gemüse herstellen könnt. Über den restlichen Herstellungsprozess des Gartens werde ich einen zweiten Post verfassen.

Habt ihr schon einmal Gemüse aus Fondant hergestellt?


by Christina

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